Idee und Anstoß

Es besteht seit Jahren der Wunsch nach einer Darstellung der in den letzten Kriegstagen im März 1945 zerstörten Altstadt von Gemünden am Main. Menschen, welche die Zeit vor der Zerstörung bewusst erlebt haben, erzählten immer wieder, wie Gemünden einmal aussah. Aber jeder hatte andere Erinnerungen, nämlich seine Eigenen.

Diese erzählte „heile Welt“ lässt bei Zuhörern den Gedanken aufkommen: Gemünden muss doch ein Rothenburg ob der Tauber am Main gewesen sein?

Darstellung Katasterplan Gemünden am Main von 1845
Katasterplan Gemünden 1845

Das war sicherlich nicht die „gute alte Zeit“, in welcher die Bewohner noch ohne die heute selbstverständlichen häuslichen Einrichtungen gelebt haben. Es war die Zeit der aufkommenden Veränderungen, wie z.B. das elektrische Licht in den Wohnungen.

Es war aber auch noch die Zeit der jahrhundertealten Häuser mit schiefen Mauern, kleinen Fenstern, von Hand behauenen Balken, schmalen Treppen, gewölbten und gepflasterten Straßen, Kellerzugängen von der Straße her, der elektrischen Freileitungen und noch vieles andere mehr.

Die Eisenbahnerstadt

Gemünden war aber auch der Inbegriff einer Eisenbahnerstadt. Selbst heute hat der Name unserer Stadt bei Eisenbahnfreunden immer noch einen sehr guten Klang. Es muss doch etwas in Gemünden geben? Warum stehen immer wieder Fotografen auf der Mainbrücke oder auf der Höhe des ehemaligen Sägewerkes Hamm? Nicht umsonst ist Gemünden Titelmotiv des Eisenbahnführers Süddeutschland.

Also war den Vordenkern der Modellanlage sehr schnell klar: eine Stadtdarstellung Gemündens ohne Eisenbahn – das geht einfach nicht!

Nachdem nun ein Katasterplan aus dem Jahr 1845 und ein Originalgleisplan von 1925 vorlagen, ergab sich das Leitbild: eine Darstellung der Stadt Gemünden um 1930 mit seinem historischen Stadtkern und seinem Eisenbahnknotenpunkt

Gleisplan Gemünden 1925
Gleisplan Gemünden 1925

Kräftige Unterstützung zur Durchführung unseres Vorhabens erhalten wir von der Unterfränkischen Kulturstiftung beim Bezirk Unterfranken. Nicht zu vergessen, Fa. Behr als Bezugsquelle von Modellmaterial. Bei der Auswahl einer Lötanlage half uns Fa. kurtz ersa. Und auch unsere Stadt Gemünden am Main hat ihr Scherflein beigetragen und ist auch weiterhin immer parat. Sie hat uns die Räumlichkeiten in der Remise, eine ehemalige Unterkunft der Freiwilligen Feuerwehr, zur Verfügung gestellt und diese vor dem Bezug vollkommen saniert. Und natürlich der Film-Photo-Ton Museumsverein e.V., als oberster Hauptakteur.